Architektur muss betreten, im Falle des berühmten Schweizer Architekten Peter Zumthor mit allen Sinnen erlebt werden. Darum machte sich der kurz vor dem Abitur stehende Abiturkurs mit Lehrer W. Neumann ins Rheinland auf, um zwei wichtige Werke der Baukunst eingehend zu studieren.
Den Auftakt gab die „Bruder Klaus Feldkapelle“ in Mechernich, zu dem man einen Pfad fußläufig pilgern muss. Lebendig gab die extra zum Gespräch angereiste Bauherrin Frau Scheidtweiler intimen Einblick in die mehr als 10 Jahre währenden Planungs- und Bauprozess der kleinen Kapelle, die inzwischen mehr als 200 Gruppen weltweit jährlich anzieht. Frau Scheidtweiler begeisterte sich und die Schüler:innen nachhaltig für das Bauwerk und seinen meditativen Zweck, so wurden andächtig viele Kerzen angezündet. Das strahlende Wetter und die weite Sicht bis in die Kölner Bucht machten die Erfahrung einzigartig.
Am Abend wurde die ausverkaufte Premiere des sehr zeitgemäß inszenierten Theaterstücks „Fight Club“ im Theater der Keller besucht. Die anschließende Premierenfeier bei Häppchen und Getränken offenbarten tiefere Einblicke in die Intentionen des
Regisseurs und regte zu langen Diskussionen über das Stück und seine besondere multimediale und tänzerische Ausarbeitung, sowie seine komplexe inhaltliche Verschränkung der Charaktere an.
Der Samstag begann mit einer ausführlichen Begehung des Diözesanmuseums Kolumba, ebenfalls von Zumthor entworfen und zugleich ein Besuchermagnet. Die Führung außerhalb des üblichen Tagesbetriebs ermöglichte tiefere Einblicke in die differenzierte Raum- und Innengestaltung des durchdachten Raumgefüges. Mit Skizzenbüchern hielten die Schüler:innen eigene Blickwinkel des Hauses zeichnerisch fest.
Den Abschluss bot die Ausstellung „Inside Rembrandt“ im Wallraf-Richartz Museum. Auch Rembrandt ist ein aktuelles Abitur-Thema. Von daher lieferte die Schau einen beeindruckenden Überblick über einzigartige Ölbilder und Radierungen des Meisters und der niederländischen Barockzeit.